24.01.2025 12:00
Kartause Ittingen unterwegs auf himmlischen Wegen
Stiftung Kartause Ittingen, Kunstmuseum Thurgau, Ittinger Museum und tecum präsentieren Jahresprogramm
Neben dem regulären Start ins Jahr 2025 startet auch die Stiftung Kartause Ittingen ins neue Jahr. Gemeinsam mit dem Kunstmuseum Thurgau, dem Ittinger Museum und tecum wurde auch wieder ein gemeinsame Jahresmotto gefunden.
Warth-Weiningen Es war seine letzte Medienkonferenz in dieser Funktion. Nach zwölf Jahren als Procurator und 33 Jahren bei der Stiftung Kartause Ittingen, wird Heinz Scheidegger pensioniert. «Es ist an der Zeit, meine Aufgabe als Procurator zu übergeben und frischen Wind und neue Ideen in die Stiftung zu lassen», erklärte er zu Beginn.
Mark Ziegler übernahm vergangenen Donnerstag die Gesamtverantwortung für die Aufgaben der Stiftung. «Die Kartause als Ort kenne ich seit meiner Kindheit.» In der Berufswelt angekommen habe er Erfahrungen in den Bereichen Hotellerie, Gastronomie und Gesundheitswesen sammeln können. «Rückblickend hat mein beruflicher Werdegang nun Sinn gemacht. Auch wenn diese neue Aufgabe für mich eine grosse Herausforderung ist, schliesslich sind die Geschichte und die Kultur der Karthause wichtig und wertvoll» sagte Ziegler. Er möchte den Stiftungszweck «Beleben und Erhalten» um das Wort «Entwickeln» ergänzen.
«Himmlische Zeiten»
Nach den «Stürmischen Zeiten» im letzten Jahr soll nun wieder Ruhe einkehren. «In all den Stürmen und bewegten Zeiten, die wir durchleben, braucht es Orte der Ruhe», präsentierte Thomas Bachofner, Leiter tecum, das Jahresmotto der geplanten Veranstaltungen . Seit vielen Jahren sei die Kartause Ittingen ein Ort zum Aufatmen, hier sollen die Menschen ein Stück «Himmel auf Erden» erleben und gestärkt in ihren Alltag zurückkehren. «Seit nun sechs Jahren bieten wir die Auszeit im Kloster an, eine sechstägige Zeit der Entspannung und Neuorientierung», so Bachofner. Dieses Angebot sei gut gebucht und richte sich an Menschen, die sich nach einem Unterbruch in der Alltagshektik sehnen. Neu gebe es auch das Angebot «Zwischenhalt in klösterlicher Umgebung». «Hier kann man eine spirituelle Auszeit in der Kartause verbringen. Der Zwischenhalt ist offener gestaltet als die Auszeit im Kloster.» Die Gäste entscheiden, ob sie selbst kochen oder im Restaurant essen und wie viel Begleitangebote sie in dieser Zeit in Anspruch nehmen wollen.
Ebenso stehe das Jahr im Zeichen der Bauernkriege von vor 500 Jahren. «Die Ostschweiz und der Thurgau kamen damals glimpflich davon, anders war es nördlich des Rheins», erklärte Bachofner. Vor allem der süddeutsche Raum, darunter in Hilzingen habe es Aufstände gegeben. «Am 10. und 11. Mai unternehmen wir eine grenzüberschreitende Pilgerwanderung und tauchen ein in die Geschichte der Bauernaufstände 1524/1525. Ein weiterer Anlass findet am 26. April mit Bauernhofbesuchen in Engen und in St. Katharinental statt.» Neben den Pfingstkonzerten vom 6. bis 9. Juni, die in diesem Jahr inhaltlich Robert Schumann gewidmet sind, finden auch die Sonntagskonzerte wieder statt. Den Auftakt macht Bariton Äneas Humm mit Doriana Tchakarova am Klavier. «Ebenso wird in diesem Jahr wieder ein Dach restauriert, 2025 wird das Dach über der Remise neu eingedeckt», sagte Heinz Scheidegger.
Thur in 162 Bildern
Im Kunstmuseum Thurgau wird es einige Ausstellung zu sehen geben. «Am 2. Februar eröffnet die Ausstellung von Max Bottini unter dem Motto «Thur». Während der COVID-Pandemie hat es 162 Gemälde der Thur erstellt», erzählte Museumsdirektor Peter Stohler. Ebenso am 2. Februar startet die Ausstellung «Sammeln. Bewahren. Teilen.» Dort zeigt das Kunstmuseum Ankäufe und Schenkungen aus den Jahren 2022 bis 2024. «Die Gruppenausstellung ist eine experimentelle Schau, die über 800 Werke versammelt», so Kuratorin Miriam Edmunds.
Dazu wird das Kunstmuseum noch fünf weitere Ausstellungen in diesem Jahr präsentieren. Und auch im Ittinger Museum sind drei Ausstellungen geplant, darunter die der «Reliquien». Diese befasst sich hauptsächlich mit Überresten von Heiligen. Doch auch Jugendliche sollen sich mit dem Thema auseinandersetzen und eigene, persönliche Erinnerungsstücke als Reliquien präsentieren.
Von Nico Wrzeszcz