Der frischgebackene Stadtpräsident von Steckborn: Moritz Eggenberger.
zVg
02.04.2025 14:05
Moritz macht's – klarer Wahlsieger in Steckborn
Der Heimvorteil kam Moritz Eggenberger (GLP) zu Gute - Monika Ribi-Bichsel zeigt sich sportlich
Die Stadtpräsidentschaftswahl in Steckborn ist entschieden: Moritz Eggenberger (658) hat sich mit deutlichem Vorsprung gegen Monika Ribi-Bichsel (519) durchgesetzt. Ein klares Resultat ist wichtig, sagt die Wahlverliererin.
Steckborn «Ich freue mich sehr über das klare und eindeutige Ergebnis, besonders über die hohe Wahlbeteiligung, die sogar den ersten Wahlgang übertrifft», sagt Moritz Eggenberger. Das zeige, wie wichtig den Steckbornerinnen und Steckbornern die Wahl war und dass sie aktiv mitentschieden hätten, in welche Richtung sich die Stadt entwickeln solle.
Trotz seiner Freude betont Eggenberger auch die Demut, die mit seiner neuen Aufgabe einhergeht. «Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen meiner Wählerinnen und Wähler sowie derer, die mich im Wahlkampf unterstützt haben. Jetzt ist es mein Ziel, für alle Steckbornerinnen und Steckborner da zu sein.» Dabei wolle er einen klaren Fokus auf Zusammenarbeit und sachliche Lösungen legen, um einen positiven Neustart zu gestalten.
So geht es weiter
Bezüglich anstehender Projekte erklärt Eggenberger, dass er sich zunächst mit seinen Stadtratskollegen und der Verwaltung abstimmen werde, um sich einen Überblick zu verschaffen. «Ich bringe eine Aussensicht mit und lese mich derzeit ein. Ich werde sofort an den Sitzungen teilnehmen und bin sicher, dass es allen guttut, wenn die Aufgaben nun besser verteilt werden können.» Zu den wichtigen Projekten nennt er den Sportplatz, den Zonenplan und die Gesundheitsversorgung. Dabei liegt ihm besonders daran, laufende Dossiers zu übernehmen und gemeinsam mit dem Stadtrat Prioritäten zu setzen.
In den ersten 100 Tagen seines Amtes möchte Eggenberger vor allem eine gute Arbeitsbasis schaffen. «Es geht darum, die laufenden Projekte, Finanzen und Personal zu überblicken und Vertrauen aufzubauen.» Ein erster Meilenstein wird die Rechnungsgemeindeversammlung am 17. Juni sein, bei der Eggenberger erstmals als Stadtpräsident auftreten wird. «Ich freue mich darauf, viele Steckbornerinnen und Steckborner begrüssen zu dürfen,» so Eggenberger abschliessend.
Wahlkampf als Lebensschule
Während Moritz Eggenberger von der Bevölkerung ein klares Mandat erhielt, zeigt sich seine Herausforderin sportlich und reflektiert – und blickt trotz Niederlage mit Zuversicht in die Zukunft. «Natürlich hätte ich gerne gewonnen», sagt Monika Ribi-Bichsel nach der Wahl, «aber ich freue mich über den Achtungserfolg. Ich kenne die Leute in Steckborn jetzt viel besser – das ist ein Gewinn für mich.» Die Wahlkampagne sei für sie eine Art Lebensschule gewesen: «Ich bin ein Stück gewachsen und habe viel gelernt.»
Klares Resultat ist wichtig
«Ich bin nicht überrascht, dass Moritz das Rennen gemacht hat. Er ist ein Einheimischer, und die Steckbornerinnen und Steckborner wünschen sich klar jemanden aus dem Städtli an der Spitze. Ein knappes Resultat wäre nicht gut gewesen. Ein klares Ja ist wichtig für Steckborn.»
Ein Thema, das im Wahlkampf immer wieder aufkam, war ihr Wohnsitz in Mammern. «Das wurde diskutiert, ja – ich habe das für mich aber stets nüchtern und sachlich angeschaut», sagt Ribi-Bichsel. Für viele in Steckborn sei der Wohnsitz in der Stadt aber ein emotional besetztes Thema: «Es ist den Leuten wichtig, das zeigt sich nun beim Wahlergebnis – und das muss man respektieren.» Das eigentliche Problem für die Bevölkerung wäre aus ihrer Sicht nicht der Umzug an sich gewesen, sondern die Tatsache, dass ihre Familie in Mammern geblieben wäre. Ihr Mann war in Gewisserweise erleichtert, dass ihre Wohnsituation bestehen bleibt.
Für Moritz Eggenberger findet sie anerkennende Worte: «Ich wünsche ihm, dass er gut ins Amt findet – und dass er die Aufgabe mit Ruhe, Klarheit und einem langen Atem ausfüllen kann.» Dass in zwei Jahren bereits wieder ein neuer Kopf die Stadt leitet, sei nicht das Ziel. Das Städtli brauche nun Kontinuität.
Desirée Müller