11.04.2024 11:57
Aufhören zu streiten
Ein «Denkanstoss» für eine alternative Neugestaltung der Schiffländi liegt vor
Im Auftrag von Gastro Schaffhausen hat das Städteplan Büro DOST aus Schaffhausen aus der Initiative der Taskforce Schiffländi heraus einen Denkanstoss erarbeitet, in diesem die ungelösten Probleme des Siegerprojektes «gelöst» werden. Die Taskforce hofft nun, dass der Einwohnerrat morgen das Projekt zurückweist und der Stadtrat mit dem Denkanstoss weiterarbeitet.
Stein am Rhein «Gewerbepräsident Antonino Alibrando hat genug von den Meinungsverschiedenheiten zwischen der Taskforce und dem Stadtrat: «Wir sollten doch fähig sein am gleichen Tisch zu sitzen, und nicht über die Presse, die jeweiligen Bedürfnisse einfliessen zu lassen und dies dann so umsetzen.» Es einfach gut sein lassen, kann und will er aber nicht. So spreche er nicht für sich, sondern für 90 Prozent der 115 Mitglieder des Gewerbevereins die «ja» zur Ausarbeitung einer Alternative zur Neugestaltung der Schifflände sagten. «Die Taskforce hofft, dass der Einwohnerrat morgen das aktuelle Gestaltungsprojekt abweist und dem Stadtrat den Auftrag gibt, sich zeitnah mit den Betroffenen zusammenzusetzen und den Denkanstoss anzuschauen.» Die von Gastro Schaffhausen engagierten und bezahlten Stadtplaner haben diesen unter Einbezug von Stakeholdern wie Anwohner, Gewerbetreibende, Zulieferer und der Feuerwehr innert drei Wochen umgesetzt.
Projekt wird nicht verzögert
«Wenn ihr jetzt ablehnt, passiert die nächsten zwanzig Jahre wieder nicht.» Ein Satz, den Antonino Alibrando immer wieder seitens der Steinerinnen und Steiner hört. Doch so sei das Siegerprojekt in der jetzigen Form nicht ohne Konflikte umsetzbar, sagt der Gewerbepräsident. Bei diversen Themen kann der Stadtrat noch keine definitive Lösung aufzeigen. «Luegemer denn emol, da chund den scho guet», laut Alibrando eine Standardantwort vom Stadtrat. «Eine Rückweisung vom Einwohnerrat würde keine grossen Verzögerungen mit sich bringen in der Umsetzung der Schiffländi», verspricht der Gewerbepräsident. «Es muss nicht alles über den Haufen geworfen werden. Doch es gibt Themen, die vor einer Abstimmung abschliessend ausgearbeitet werden müssten.»
Zusammenarbeiten statt streiten
Eine Schiffländi für alle wünscht sich der Gewerbevereinspräsident wo alle aneinander vorbeikommen und auch Dankbarkeit zeigen, gegenüber der Windler Stiftung für diese nicht selbstverständliche und grossartige Geste. So könnten alle nur verlieren, wenn sie gegeneinander sind. «Geben wir uns einen Ruck und lösen dies miteinander.» Falls sich der Einwohnerrat morgen gegen das Siegerprojekt ausspricht, wird ihm die Alternative vorgelegt. So oder so, Alibrando freue sich jetzt schon darauf, im 2026 auf eine neue Schiffländi in Stein am Rhein, zu prominieren, gesellig zu speisen und einfach diesen wunderschönen Ort zu geniessen. «Siegen werden schlussendlich die Steinerinnen und Steiner und unsere Gäste welchen wir ein «stückli» unserer Heimat zum Geniessen zur Verfügung stellen.»
Von Desirée Müller
Was bisher geschah
Die Schiffländi in Stein am Rhein soll neu gestaltet werden. Nach einem Architekten-Wettbewerb wurde das Siegerprojekt vorgestellt. Die Meinungen darüber gehen weit auseinander und seither herrscht ein Disput zwischen der Taskforce Schiffländi und dem Stadtrat. Morgen entscheidet der Einwohnerrat über das Siegerprojekt. Ein Denkanstoss liegt vor.